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Verein

                                                                                            VHKA Allendorf(Lumda)


Im Dienste der Menschen



Eine Chronik des Vereins für Häusliche Kranken- und Altenpflege - Von Karl-Heinz Phieler

1986
Zur Daseinsvorsorge einer Kommune für die Bürgerinnen und Bürger mit an vorderster Stelle gehört es, die Kranken- und Altenbetreuung zu fördern und zu gewährleisten. Nicht zuletzt auch wegen der Vakanz der städtischen Krankenschwesterstelle in Allendorf muss dringend gehandelt werden. In der Bevölkerung entsteht mit Einbindung der Kirchen, sozialer Gemeinschaften (auch überörtlich), der Parteien und des Magistrats eine breite, rege und intensive Diskussion. Am 23. Juni kommt die »Neuordnung der Alten- und Krankenpflege« zur Entscheidung auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung. Der Antrag, die Tätigkeiten der Arbeiterwohlfahrt zu übertragen, wird mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt. Der zweite Antrag beinhaltet, die Kranken- und Altenpflege von einem noch zu gründenden Verein ausführen zu lassen.
Die Stadtparlamentarier stimmen dem einstimmig zu und legen somit den Grundstein zur »Sozialstation«. Nun tritt der Magistrat der Stadt Allendorf(Lumda) in Aktion und lädt zur Gründungsversammlung des »Vereins für Häusliche Kranken- und Altenpflege in Allendorf(Lumda)«, abgekürzt VHKA, für den 17. September 1986 in das Bürgerhaus ein. Über 200 Personen sind dem Aufruf gefolgt. Bürgermeister Michael Kranixfeld begrüßt die Anwesenden und erläutert den Zweck und die Aufgaben des Vereins.

»Aufgaben des Vereins sind die Gewährung, Koordinierung und Förderung ambulanter Pflegedienste (Kranken-, Alten-, Haus- und Familienpflege) im Rahmen der von ihm getragenen Sozialstation für den Bereich der Stadt Allendorf (Lumda).«
                                                                                                                                                                                 (Auszug aus der Satzung)

174 Frauen und Männer treten sofort dem Verein bei. Es wird die Satzung beschlossen und der Vorstand gebildet. Fünf Vorstandsmitglieder werden vom Magistrat der Stadt und den vier Kirchengemeinden bestimmt und entsandt; diese sind: Walter Frank, Ewald Haubfleisch, Dieter Wissner, Ursula Willner und Helmut Schomber. Die weiteren vier Vorstandsmitglieder wählt die Versammlung und zwar Herbert Hartmann (Climbach), Karl Henkel (Winnen), Dieter Klaas (Nordeck) und Walter Reinhardt (Allendorf). Jeder Stadtteil muss laut Satzung mit mindestens einer Person vertreten sein. Der Mindestbeitrag beträgt 3 DM pro Monat. Am 26. September tritt erstmals nach der Gründung der Vorstand zusammen. Unter der Leitung von Bürgermeister Kranixfeld werden die Funktionen aus der Mitte der Vorstandsmitglieder gewählt: 1. Vorsitzender Ewald Haubfleisch, stellvertretende Vorsitzende Ursula Willner, Rechner Dieter Wissner, Schriftführer Dieter Klaas, Mitgliederverwalter Walter Reinhardt, Beisitzer Walter Frank, Herbert Hartmann, Karl Henkel und Helmut Schomber. Der Verein sucht Anfang Oktober in einer Stellenausschreibung zwei qualifizierte Pflegekräfte zur Einstellung am 1. Januar 1987. Schon am 27. Oktober erfolgt die Eintragung des »Vereins für Häusliche Kranken- und Altenpflege in Allendorf(Lumda)« im Vereinsregister beim Amtsgericht Gießen. Der Vereinsname trägt nun den Zusatz e. V. Das ganze Jahr über gehen von Personen, Vereinen und Institutionen Spenden ein.
Der Landeswohlfahrtsverband Hessen gewährt einen einmaligen, freiwilligen Zuschuss von 10000 DM an die Stadt als Starthilfe und Grundstock für die Errichtung der Sozialstation. Für die Unterbringung des VHKA werden im Bürgerhaus zwei Räume umgebaut und eingerichtet. Mitte November erhält Marla Faulstich als 300. Mitglied ein Präsent und einen Blumenstrauß. Am Jahresende zählt der Verein bereits 392 Mitglieder.

1987
Die beiden ausgewählten Schwestern Marga Kanders und Martina Stein beginnen am 1. Januar Ihren »Dienst am Kunden«; das heißt, die Sozialstation ist aktiviert und es wird praktiziert. Die erste Jahreshauptversammlung (JHV) nach Gründung des VHKA findet am 16. März statt. Es werden ca. 15000 DM investiert. Nicht zuletzt wegen der hohen Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger (auch über die Vereine) kann die Summe aufgebracht werden. Der 1. Vorsitzende Haubfleisch bedankt sich ganz herzlich bei allen, die bei diesem großartigen Start mitgewirkt haben. Ende Mai erhält der Verein einen vereinseigenen Pkw. In diesem Jahr werden 60 Personen betreut mit 8558 Einzelleistungen. Mitgliederstand 531.

1988
Jahreshauptversammlung 24. Februar 1988. Die Spendenbereitschaft hält unvermindert an. Rund 24 700 Mark sind zusammengekommen. Die Statistik weist 10968 Pflegeleistungen und 556 Mitglieder aus.

1989
Die Jahreshauptversammlung findet Anfang März statt. Vorsitzender Haubfleisch würdigt die weiterhin positive Entwicklung.
567 Mitglieder. Bei 60 Patienten werden von den Schwestern insgesamt 6607 Besuche mit 11305 Pflegeleistungen durchgeführt.
Die Ausgaben betragen etwa 124.000 DM, davon fast 101 000 DM für Personal. Am 30. November wird der Dachverband »Sozialstation Mittleres Lumdatal« zwischen dem VHKA und der Stadt Staufenberg gegründet. Es geht in erster Linie darum, Landesförderungsmittel zu
erhalten.

1990
Um die Mobilität des Pflegepersonals zu erhöhen, wird ein zweites Auto angeschafft. 6300 DM beträgt der Eigenanteil des Vereins, die andere Hälfte übernimmt das Land Hessen. An der Jahreshauptversammlung am 23. April nehmen insgesamt 26 Mitglieder teil. Die Kassenlage ist »gesund«, Der Kassenbestand beträgt am Jahresende 23 413,76 DM. 575 Mitglieder.


1991
JHV am 8. März: Vier Vorstandsmitglieder müssen neu gewählt werden. Alle vorgeschlagenen Personen Walter Reinhardt, Herbert Hartmann, Dieter Klaas und Karl Henkel werden einstimmig wiedergewählt. Zurzeit sind drei Schwestern beschäftigt: Marga Kanders, Martina Stein und Silke Kuypers. 609 Mitglieder. 8445 Pflegeleistungen.

1992
In der JHV am 7/7. Mai stimmen die Mitglieder einstimmig einer Satzungsänderung zu. In der Hauptsache geht es um die Mitgliedschaft beim »Diakonischen Werk in Hessen und Nassau«. Dieses Werk gehört zum Spitzenverband der Liga der Freien Wohlfahrtspflege.

Originalton:
1. Vorsitzender:
»Durch die Zugehörigkeit zu einem Spitzenverband wird die Auftgabenbewältigung angenehmer, weil man weiß, dass man mit sachgebietsspezifischen Informationen stets versorgt wird (Gebührensätze, Gesetzesänderungen, Rechtsfragen etc.)« In Zusammenarbeit mit dem Lauftreff des TSV Allendorf und dem VHKA findet am 29. August der 1. Allendorfer Wohltätigkeitslauf statt. 119 Läuferinnen und Läufer sowie Wanderer drehen bei schönem Wetter ihre Runden. Der Erlös aus der Veranstaltung kommt der Sozialstation voll zugute. 623 Mitglieder.

1993
Viele musikalische Leckerbissen bietet das Hessische Polizeiorchester Ende März im Bürgerhaus beim Wohltätigkeitskonzert für den Verein. Auch der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Allendorf stellt sich in den Dienst der guten Sache. Etwa 200 Besucher sind begeistert. Krankenschwester Ines Krieb nimmt am 1. Juli als Pflegefachkraft ihre Arbeit auf. JHV 5. Mai 1993. 629 Mitglieder.

1994
JHV 10. September: Die vor zwei Jahren beschlossene Satzungsänderung liegt erneut zur Abstimmung vor (siehe 1992). Die damals verursachten Formfehler werden ausgemerzt. Die Änderung findet erneut die einstimmige Zustimmung. Die Satzung tritt nunmehr in Kraft.
Vier teilzeitbeschäftigte Schwestern sind beim VHKA in Aktion.

1995
Am 1. Januar tritt die neue soziale Pflegeversicherung in Kraft. Ursula Willner und Michael Kranixfeld scheiden aus dem Vorstand aus.
An deren Stelle treten Marlen Körber und Günther Garrecht ein. Punkt 9 der JHV am 29. September: Neuwahl von Vorstandsmitgliedern aus den Stadtteilen. Wiederwahl wird vorgeschlagen. Die vier Herren Reinhardt, Hartmann, Klaas und Henkel werden einstimmig wiedergewählt. Durch Vorstandsbeschluss wird Karl Henkel zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt. Der Verein erhält ein neues Auto als Ersatzbeschaffung. Die Glücksspirale ist der größte Zuschussgeber von 15000 Mark. Eine EDV-Anlage wird angeschafft.
Zum Schwesternpersonal gehört nun auch Hanna Walesch. Krankenpflegehelferin Alice Seipp vervollständigt den Personalstamm.
Mitgliederstand am Jahresende: 624. Es werden 58 Patienten betreut. Die wirtschaftliche Situation stellt sıch positiv dar.
Der Verein Ist »gesund«.

1996
Im Jubiläumsjahr des VHKA fällt die JHV auf den 21. Juni. Es ist inzwischen schon zur Tradition geworden, am Anfang Jeder Hauptversammlung ein Referat zu hören. Diesmal lautet das Thema: »Das Hausnotruf-System durch die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.«
Frau Gerlinde Nies von der ACK führt in Zusammenarbeit mit der Sozialstation zwei Pflegekurse für pflegende Angehörige durch.
Die Kurse umfassen 22 Unterrichtsstunden. 27 Personen nehmen teil. Höhepunkt in diesem Jahr ist der Festakt zum zehnjährigen Bestehen des »Vereins für Häusliche Kranken- und Altenpflege In Allendorf(Lumda) e.V.« im Bürgerhaus am 14. September.
Der Schirmherr Volker Bouffier würdigt in eindrucksvoller Weise die Leistungen des Vereins und spricht seine höchste Anerkennung aus. Speziellen Dank richtet er an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, er bezeichnet sie als Visitenkarte des Vereins. Der Vereinsvorsitzende Ewald Haubfleisch hebt ebenfalls die Leistungen seiner »Mitkämpferinnen und- kämpfer« hervor und bedankt sich für die sehr hohe Spendenbereitschaft bei der Bevölkerung, seien es Einzelspenden oder Zuwendungen über die Vereine. Kreisbeigeordneter Wilfried Schmied übermittelt die Grüße der Kreisgremien. Die Festansprache hält Detlef Betz vom Diakonischen Werk Hessen-Nassau. Thema: Pflege im Umbruch. Bürgermeister Horst Hormann ist beeindruckt von den Leistungen des noch Jungen Vereins. Der Verein sei nicht mehr wegzudenken. Weitere Gratulanten schließen sich an. Wegen seiner vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten und besonders seines unermüdlichen Einsatzes bei der Gründung und der Leitung des VHKA erhält Ewald Haubfleisch aus den Händen des Kreisbeigeordneten Schmied den Ehrenbrief des Landes Hessen. Am 2. Tag (Sonntag) der Jubiläumsveranstaltung gewährt das Pflegepersonal des Vereins Einblick in die täglich zu verrichtende Arbeit. An beiden Tagen gestalten die Allendorfer Vereine das Rahmenprogramm. An Spenden fließen 13000 DM in die Kasse. 624 Mitglieder zählt der Verein am Jahresende.

1997
Seit Anfang des Jahres ist die Verwaltungsarbeit auf EDV umgestellt. Hauswirtschafterin Margret Löffler beginnt am 1. Mai ihre Arbeit.
Die Jahreshauptversammlung am 16. Mai findet erstmals in Nordeck-Winnen statt. Der 1. Vorsitzende lässt die Festlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen des VHKA Revue passieren und bedankt sich noch einmal recht herzlich bei allen Akteuren. Seit der Mitte des Jahres lehnen viele Krankenkassen die Bezahlung der sogenannten »einfachen« Behandlungspflegeleistungen ab. Sie erwarten, dass diese Leistungen von den Angehörigen oder bei gleichzeitiger Inanspruchnahme einer Grundpflege im Rahmen dieser Pflegemaßnahmen zusätzlich entgeltfrei erbracht werden. Diese Vorgehensweise erfordert zusätzlichen Arbeitsaufwand der Bediensteten und führt zu entsprechenden Mindereinnahmen im Behandlungspflegebereich. Das Spendenaufkommen beträgt 8000 DM. Die Sachkosten belaufen sich auf ca. 30000 DM, die Personalkosten schlagen mit ca. 160000 DM zu Buche. Insgesamt beschäftigt der Verein fünf Teilzeitkräfte: Martina Stein, Sylke Kuypers, Hanna Walesch, Ines Krieb und Margret Löffler.

1998
JHV 26. Juni. Die Einnahmen des Vereins erreichen 256300 DM; in dieser Summe sind 28 500 DM Mitgliederbeiträge und 10900 DM Spenden enthalten. Die Ausgaben belaufen sich auf 257 500 DM. Dabei bilden die Gehälter einschließlich Sozialabgaben und Abrechnung Rentamt von 195250 DM die größte Einzelsumme. Krankenschwester Irene Leinweber tritt am 27. Oktober als Pflegefachkraft ihren Dienst an. Mitgliederstand am Ende des Jahres: 597. Insgesamt werden 107 Patienten betreut und 10294 Pflegeeinzelleistungen erbracht.

1999
Zu Beginn der JHV am 5. Mai referiert Rita König von der Organisation »Pro Senior« über das Thema »Gesund und fit beim Älterwerden«.
Bei der Wahl der Vorstandsmitglieder aus den Stadtteilen erfolgt eine einstimmige Wiederwahl, so dass Walter Reinhardt, Herbert Hartmann, Karl Henkel und Dieter Klaas weiterhin im Amt sind (schon seit 1986). Schwester Martina Stein wird vom Vorsitzenden Haubfleisch für ihr »respektables« Prüfungsergebnis nach dem Besuch eines mehrmonatigen »Weiterbildungslehrgangs zur Leitung einer Sozialstation« gelobt. Ende November erfolgt für die Sozialstation die Anschaffung eines dritten Fahrzeugs. Die Pflegeeinzelleistungen nehmen erheblich zu und steigen auf 15151 Fälle, eine Zunahme von 48 v. H. Der Verein zählt 580 Mitglieder. Ewald Haubfleisch wird am Heimatabend des Nikelsmarkts wegen seiner Verdienste zum Bärtzebürger der Stadt Allendorf(Lumda) gekürt.

2000
Am 17. März tagt das höchste Gremium des Vereins, nämlich die Mitgliederversammlung (Jahreshauptversammlung). In diesem Jahr werden zwei Kurzfilme über den Pflegedienst im Alltag gezeigt. Seit Anfang des Jahres führt der VHKA jeden Donnerstag eine Bürgersprechstunde durch. Der 1. Vorsitzende hebt die hervorragende Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft und deren Personal hervor. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Horst Hormann und in Zusammenarbeit mit dem »Förderverein der Kindergärten« findet am 25. März ein Benefizkonzert mit der Münchholzhäuser Blaskapelle statt. Mit von der Partie sind u. a. die Kinder vom Kindergarten Nordeck. In Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse organisiert der Verein unter der Leitung von Schwester Marianne Schönhals (Caritas-Verband Gießen) einen Lehrgang über häusliche Krankenpflege. Zwölf Frauen nehmen erfolgreich daran teil. Der Vorstand trifft sich In fünf Sitzungen und handelt dabei ca. 50 Tagungsordnungspunkte ab. Der Verein hat 572 Mitglieder.


2001
Die JHV am 3. April wird durch einen Vortrag von Dr. med. Herbert Conrad mit dem Thema »Arthrose« bereichert. Am 1. Januar 2002 erfolgt die Einführung des EURO. Der Jahresmitgliederbeitrag wird von der Versammlung einstimmig ab diesem Zeitpunkt von 36 DM auf 18 Euro festgesetzt. Der 1. Vorsitzende würdigt eingehend die gute Zusammenarbeit aller Gruppen innerhalb des Vereins und darüber hinaus besonders mit den Ärzten. Das Pflegepersonal besucht Fortbildungskurse. Seit einiger Zeit sind Bestrebungen im Gange, einen »Zweckverband Diakoniestation Lumdatal« zu gründen. Während Lollar und Londorf schon kurz vor einer Fusion stehen, wird um die Sozialstation bzw. den VHKA Allendorf noch geworben. Die Diskussion in der Öffentlichkeit als auch vereinsintern beginnt. Für und Wider werden gegeneinander abgewogen. Im Vorstand des Allendorfer Vereins ergibt sich eine Mehrheit für eine Fusion. Da dies letztendlich auch eine Existenzfrage für den Verein in der jetzigen Form darstellt, ist natürlich eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Die Versammlung findet am 24. August statt. Es erfolgt sofort eine rege Diskussion über das Für und Wider einer Fusion. Letztendlich wird der Antrag gestellt: »Soll der Termin der Abstimmung verschoben werden?« Abstimmungsergebnis: 40 Ja-, 14 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen. Die Diskussionen gehen weiter. Das Thema erreicht sogar die Stadtverordnetenversammlung. Mit großer Stimmenmehrheit verabschiedet das Allendorfer Parlament eine Empfehlung gegen eine Fusion. Die zweite außerordentliche Mitgliederversammlung in gleicher Sache folgt am 27. September. Den Weg ins Bürgerhaus finden 120 Personen; davon sind 87 stimmberechtigt. Die Diskussionen um den richtigen Weg gehen weiter. Die Gespräche werden sachlich geführt. Der 1. Vorsitzende Haubfleisch und die Vertreterin des Diakonischen Werkes Karin Römer aus Nordeck tauschen ihre Argumente aus. Römer erinnert an das Angebot, bei sofortigem Beitritt zum Zweckverband das Personal komplett zu übernehmen. Bei einer späteren Fusion wäre das nicht mehr der Fall. Diese Aussage kam bei der Versammlung nicht gut an. Die Empfehlung der Stadtverordnetenversammlung wird verlesen und mit Beifall bedacht. Von den 87 Stimmberechtigten stimmen /0 gegen einen Beitritt zum Zweckverband Lumdatal. 599 Mitglieder. 13025 Pflegeeinzelleistungen.

2002
Am 1. Januar tritt Beate Harth als Verwaltungsangestellte ihren Dienst an. In der Jahreshauptversammlung am 14. März würdigt Vorsitzender Haubfleisch die Arbeit der vier ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder; es sind dies Herbert Hartmann, Karl Henkel, Walter Reinhardt und Dieter Wissner. Es sind Männer der ersten Stunde. Für ihre lange Vorstandstätigkeit erhalten sie Jeweils ein Weinpräsent und Blumen. Dieter Wissner trägt letztmalig den Kassenbericht vor. Originaltext im Protokoll: »Er verabschiedet sich mit wehmütigen Worten von der Vorstandsarbeit.« Frau Stelzenbach, die neue Rechnerin, trägt den Haushaltsvoranschlag 2002 vor. Bel den Ergänzungswahlen zum Vorstand werden aus den einzelnen Stadtteilen Hannelore Piscator (Winnen), Bernd Klein (Climbach) und Werner Hantschel (Allendorf) en bloc einstimmig gewählt. Die Selbstständige evangelisch-Iutherische Kirche entsendet Karl Heinrich Imig in den Vorstand. Erwähnt wird ferner, dass Pflegedienstleiterin Schwester Martina Stein eine mehrtägige Ausbildung zur Qualitätsbeauftragten absolviert. Die Pflegerinnen nehmen an mehreren Lehrgängen teil, um auf dem neuesten Wissensstand ihres Berufs zu sein. In der JHV referiert Dr. med. Herbert Conrad über das Thema Osteoporose. Zu einem Benefizkonzert der Extraklasse spielt das Blasorchester der hessischen Polizei am 3. Mai im Bürgerhaus auf. Der VHKA und der Förderverein der Kindergärten teilen sich den Erlös. Im Herbst findet ein weiterer »Kurs für häusliche Pflege« statt. Statistik: Die Gesamtzahl der Pflegeeinzelleistungen erhöht sich auf 13727 Fälle. 609 Mitglieder. 7120 Euro Spendengelder gehen auf das Vereinskonto.

2003
Rund 30 Mitglieder finden sich am 4. April zur JHV ein. Isabel de Jesus Domicke von der Hospizgruppe Grünberg referiert zum Thema »Sterbebegleitung aus der Sicht der pflegenden Angehörigen«. Der 1. Vorsitzende Haubfleisch spricht seinen besonderen Dank dem Pflegepersonal Martina Stein, Irene Leinweber, Silke Kuypers, Ines Kraus und Margret Löffler aus. Der Kassenstand am Jahresende: Einnahmen 157057 Euro und Ausgaben 144378 Euro. Statistik: 602 Mitglieder, 15.005 Pflegeeinzelleistungen.

2004
In der JHV des VHKA am 12. März sind die Vertreter aus den einzelnen Stadtteilen in den Vorstand zu wählen. Die aus der Versammlung vorgeschlagenen Kandidaten/-innen Hannelore Piscator (Winnen), Dieter Klaas (Nordeck), Bernd Klein (Climbach) und Ulrich Krieb (Allendorf) werden von den Mitgliedern »en bloc« einstimmig gewählt. Der 1. Vorsitzende weist in seinem Rechenschaftsbericht darauf hin, dass die Pflegekassen seit 1995 ihr Leistungsentgelt nicht verändert haben und auch die Krankenkassen seit 1997 bei einigen Modulen die Finanzleistungen nur geringfügig erhöhten. Wegen des relativ hohen Mitgliederstands und der Spendenbereitschaft der Bevölkerung können Fehlbeträge vermieden werden. Am Ende der Versammlung sehen die Mitglieder den Kurzfilm »Werd ich noch Jung sein, wenn ich älter bin?«
Am 1. März tritt Altenpflegerin Stephanie Klöters-Hamel ihren Dienst an und übernimmt die Pflegedienstleitung. Martina Stein ist weiterhin Qualitätsbeauftragte und stellvertretende Pflegedienstleiterin. Das Pflegepersonal erbringt 20429 Pflegeeinzelleistungen. Beschäftigt sind 1 Altenpflegerin, 4 Krankenschwestern, 1 Hauswirtschaftskraft und 1 Verwaltungsangestellte. Dies sind Stephanie Klöters-Hamel, Martina Stein, Irene Leinweber, Ines Krieb, Silke Kuypers, Margret Löffler und Beate Harth. Am Ende des Jahres gehören dem Verein 594 Mitglieder an. 4199 Euro Spendenaufkommen.

2005
Die JHV findet am 29. April statt. Gleich zu Anfang referiert der langjährige Klinikspfarrer der Justus-Liebig-Universität Gießen Robert Cachandt über das Thema »Vom Segen der Hospizarbeit in heutiger Zeit«. Der 1. Vorsitzende spricht zu Recht die »konkurrierende« Beschäftigung von Haushaltshilfen als Pflegekräfte an. O-Ton Haubfleisch: »In einigen Regionen der Republik müssen Pflegedienste aufgrund zunehmender Beschäftigung in der häuslichen Pflege um ihre Existenz kämpfen«. Seit Mitte April veranstaltet der Verein einen Lehrgang in häuslicher Pflege. 18 Personen nehmen daran teil. Die Barmer Ersatzkasse unterstützt den Kurs. Dem Verein gehören 582 Mitglieder an.

2006
Seit Mitte Mai wird die erste männliche Pflegefachkraft, Jörn Gutschwager, beschäftigt. Im Monat August findet ein großer Wechsel in der Vereinsführung statt. Ewald Haubfleisch tritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als 1. Vorsitzender zurück. Bernd Klein wird aus der Mitte des Vorstands heraus zu seinem Nachfolger gewählt. Haubfleisch bleibt aber als stellvertretender Vorsitzender weiterhin im Vorstand.
Am 30. September begeht der VHKA seinen 20. Geburtstag. Rund 200 Gäste sind der Einladung zu der Feier ins Bürgerhaus gefolgt, darunter auch Landrat Willi Marx, Bürgermeister Horst Hormann und der ehemalige Bürgermeister Michael Kranixfeld. Im Mittelpunkt aller Begrüßungs- und Gratulationsreden steht der seitherige und im August als Vorsitzender zurückgetretene Ewald Haubfleisch. So geht auch der neue Vorsitzende Bernd Klein In seiner Begrüßungsrede neben der Darstellung der Entwicklung des Vereins auf das Lebenswerk Haubfleischs ein.

»Er hat aus dem Verein ein kleines feines Unternehmen gemacht, das hoch professionelle Arbeit leistet. Weil auch in Zukunft sein Wissen und seine Erfahrung gebraucht wird, habe ich ihn »verpflichtet« den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden zu übernehmen.
« Klein weiter: »Wir danken Dir für Deinen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben. «

Dieter Klaas, Mitgründer des Vereins, und auch heute noch Im Vorstand sowie lange Zeit Schriftführer und Martina Stein, von Anfang an (1. 1. 1987) Schwester der Sozialstation, einige Zeit Pflegedienstleiterin und jetzige Qualitätsbeauftragte werden besonders geehrt. Überhaupt werden alle Aktiven, sowohl die Vorstandsmitglieder als auch alle Pflegedienstkräfte und die Verwaltungsangestellte mit Komplimenten überhäuft. Einige Allendorfer Vereine umrahmen die Feierstunde. Abgeschlossen wird das Ganze mit Kaffee und Kuchen. Seit Oktober hat der VHKA die offizielle Zulassung zur »Erbringung von niederschwelligen Angeboten« vom Verband der Pflegekassen. Bei diesem Angebot leisten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gemeinsam mit Mitarbeitern von Pflegediensten Betreuungsarbeiten bei Gruppenangeboten und auch Einzelbetreuung In der häuslichen Umgebung für an Demenz leidende Menschen, auch zur Entlastung der pflegenden Angehörigen. Die Teilnehmer an der JHV am 1. Dezember werden von Frau Kramer (Beratungs- und Koordinierungsstelle für ältere und pflegebedürftige Menschen im Landkreis Gießen) über »die Pflegeversicherung und die häusliche Versorgung bei Pflegebedürftigkeit« informiert. 562 Mitglieder zählt der Verein. 9450 Euro gehen an Spenden ein.

2007
Am 4. Mai findet im Allendorfer Bürgerhaus eine große Informationsveranstaltung des VHKA mit dem Ziel statt, für an Demenz leidende Personen einen ehrenamtlichen Helferkreis aufzubauen. Besonders setzt sich die Pflegedienstleiterin Stephanie Klöters-Hamel mit Unterstützung von Bernd Klein für die Sache ein. Der Allendorfer Arzt Dr. med. Herbert Conrad referiert ausführlich über die Demenz und hebt dabei besonders den hohen Betreuungsaufwand hervor. Doris Metzendorf von der Koordinierungsstelle Demenz Im Lahn-Dill-Kreis berichtet über eine bereits praktizierende Helfergruppe in Ihrem Kreis. Am Ende der Veranstaltung melden sich 19 Interessierte für eine Schulung. 20 Personen nehmen bereits vom Juni bis September an der 30-Stunden-Schulung zu ehrenamtlichen Helfern bei der Betreuung von an Demenz leidenden Menschen teil. Norbert Wenig und Hans-J. Wagner, Leiter des Heims für Alzheimer- und Demenzpflege In Breitscheid (Lahn-Dill-Kreis), leiten den Kurs. Der ehrenamtliche Betreuer- und Helferkreis trifft sich mit den an Demenz leidenden Menschen erstmals am 22. November im evangelischen Gemeindesaal zum Nachmittagskaffee. Beim Spielen, Zuhören, Singen, Einzelgesprächen, Kaffeetrinken und Kuchenessen geht die Zeit schnell vorbei. Der Start ist gelungen. Das Treffen findet alle zwei Wochen statt. Der Landfrauenverein spendet vierzehntägig den leckeren Kuchen. Vereinsstatistik zum Ende November: 559 Mitglieder, Spendeneinnahmen 3119 Euro und 12214 Euro Mitgliederbeiträge. Die JHV findet in diesem Jahr am 8. Dezember im Bürgerhaus Climbach statt. Ewald Haubfleisch erhält am 10. Dezember aus der Hand des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch in der Staatskanzlei in Wiesbaden das Bundesverdienstkreuz am Bande. Der Ministerpräsident würdigt alle seine Tätigkeiten und hebt besonders seine außerordentlichen Verdienste um den VHKA hervor.

2008
In diesem Jahr findet keine JHV statt. Pflegedienstleiterin Stephanie Klöters-Hamel und Verwaltungsangestellte Marlen Körber werden vom Universitätsklinikum Gießen zu Pflegeexpertinnen Demenz ausgebildet. Seit Oktober übernimmt Krankenpflegehelferin Anja Linker je nach Bedarf Tätigkeiten für die Sozialstation. Das Personal der Sozialstation erbringt insgesamt 22 657 Einzelleistungen; diese teilen sich In 158 Gutachten, 661 hauswirtschaftliche Hilfen, 4872 grundpflegerische Leistungen und 16966 Behandlungspflegen (ärztlich verordnet) auf. Diese Zahlen sprechen für sich; Respekt für das Pflege- und Verwaltungspersonal. Mitgliederstand: 553. Spendenaufkommen: 4388 Euro.

2009
Die Betreuer- und Helfergruppe sowie die an Demenz leidenden Personen treffen sich nunmehr seit Januar jede Woche für drei Stunden zum Nachmittagskaffee. Ernst-Jürgen Bernbeck wird am 24. Februar zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Er löst Bernd Klein ab, der als Bürgermeister der Stadt Lich nicht mehr zur Verfügung steht. Jahreshauptversammlung am 3. April 2009: Zu Beginn referiert Bettina Rath von der Alzheimergesellschaft Mittelhessen e.V. zum Thema Demenz. Anschließend spricht Pflegedienstleiterin Klöters-Hamel über ihre Erfahrungen aus der Demenzgruppe Allendorf. Der neue Vorsitzende Bernbeck würdigt vor der Versammlung die Arbeit seines Vorgängers Im Amt, Bernd Klein, und spricht ihm seinen Dank aus. Als Nachfolger für den Stadtteil Climbach wird Jürgen Schmidt einstimmig in den Vorstand gewählt. Da im Jahre 2008 keine JHV stattfand, werden sowohl für das Rechnungsjahr 2007 als auch für 2008 die Finanzen des Vereins vorgestellt und von den Kassenprüfern geprüft. Auf Antrag werden für die Geschäftsjahre 2007 und 2008 von der Versammlung dem Vorstand Entlastung erteilt. Am 30. Mai tritt die christliche Musik- und Gesangsgruppe »Manuela Michaeli und Band« zugunsten des VHKA auf. Krankenschwester Jutta Oerter tritt am 3. August in den Dienst des VHKA.

2010
Am 26. Februar veranstaltet der VHKA zum zweiten Mal ein Benefizkonzert mit der Gruppe »Manuela Michaeli und Band«.
Die JHV am 26. März wird mit einem Referat von Isabel de Jesus Domicke mit dem Thema »Hospizliche Gedanken - Umgang unter dem Pflegeaspekt« eingeleitet. Anschließend berichtet die Pflegedienstleiterin Stephanie Klöters-Hamel über die aktuelle Situation der Sozialstation. Seit Oktober ist Altenpflegerin Eike Ronan-Nieten als Pflegekraft tätig. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) überprüft am 12. November die Qualität des ambulanten Pflegedienstes des Vereins für Häusliche Kranken- und Altenpflege in Allendorf(Lumda) e. V.
Am Ende der Überprüfung wird die Gesamtnote 1,1 (sehr gut) vergeben. Die gesondert durchgeführte Befragung der Kunden (Patienten), ob sie mit der Betreuung durch die Pflegekräfte zufrieden sind, ergibt ebenfalls die Traumnote von 1,0. Der Vorstand ist stolz auf das Personal der Sozialstation und gratuliert ganz herzlich. Es ist einerseits eine Bestätigung der geleisteten Arbeit und andererseits ein Ansporn für die Zukunft, In diesem Sinn weiterzumachen.

2011
Jubiläumsjahr! Der VHKA feiert am 17. September sein 25-Jähriges Bestehen. Die 25. ordentliche Jahreshauptversammlung findet
am 24. März statt. Dr. Gerhard Noeske, der bekannte Facharzt für innere Medizin und Kardiologie, referiert über das Thema »Herzinfarkt, wie kann ich vorbeugen, was ist zu tun, wenn der Fall eintritt?« Turnusgemäß sind die Stadtteilvertreterinnen und- vertreter für den Vorstand zu wählen. Es erfolgt von den Mitgliedern eine einstimmige Wiederwahl. Die Namen der Stadtteilvertreter/-innen siehe weiter unten unter »Vorstand«. Der Vorstand legt einen Dringlichkeitsantrag vor, den jährlichen Mitgliederbeitrag von 18 auf 24 Euro zu erhöhen. Die Versammlung genehmigt mit einer Abstimmung die Vorlage des Antrags. Es beginnt eine lebhafte Diskussion. Schließlich setzt sich der Vorschlag, von 18 auf 24 Euro zu erhöhen, mit deutlicher Mehrheit durch. Der Beschluss tritt am 1. Januar 2012 in Kraft.
Personalbestand des Vereins für Häusliche Kranken- und Altenpflege/Sozialstation (Stand 10.Juni): 513 Mitglieder.

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Vorstand:
Vorsitzender


Personal der Sozialstation:
Pflegedienstleiterin Erika Jockel

Verwaltung:



Man kann sich heute den Verein für Häusliche Kranken- und Altenpflege in Allendorf(Lumda) e. V. gar nicht mehr wegdenken. So ist die hier dargestellte Vereinsgeschichte eine einmalige Erfolgsgeschichte.

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